Mondknoten im Krebs

Die Mondknoten haben Anfang November bereits für eineinhalb Jahre das Zeichen gewechselt – der obere steht jetzt im Krebs. Jetzt ist das Thema, die Dinge nicht mehr nur „so wie immer“, traditionell, diszipliniert anzugehen (unterer Mondknoten im Steinbock), sondern die Gegenseite, die Emotionen des Krebses mit einzubeziehen. Den Blick auf die Emotionen und die Bedürftigkeit zu richten.

Ich hatte ja bereits versprochen, mich mit dem Wechsel der Mondknoten vom Löwen in den Krebs zu befassen. Genauer gesagt, wechselt die ganze Mondknotenachse, und zwar in entgegengesetzer Richtung im Tierkreis. Alle 19 Jahre ungefähr kehrt sie zurück. Das heißt, dieser Wechsel verweist uns wieder in die Jahre 2000 und 2001. Oder eben noch weiter zurück. Die Halbzeit, sozusagen der Vollmond der Mondknotenachse, liegt dann immer auf der Hälfte dieses Zeitabschnittes.

Von Mai 2017 bis Anfang November 2018 stand der obere Mondknoten im Löwen, der untere im Wassermann. Seit Anfang November haben wir den oberen Mondknoten im Krebs, den unteren im Steinbock. 

Trommeln für Marschkapelle
Der Rythmus im Hintergrund – die langsamen Planeten und deren Zeichenwechsel

Die Mondknotenachse gehört zu dem, was ich gerne als „Hintergrundmusik“, den Takt, den Rythmus bezeichne. Es geht dabei um eine grundlegende Entwicklung, grundlegende Themen, die unter anderem mit bestimmen, wie alltägliche Themen einzuordnen sind.

So wie der heiße Sommer ein Thema war, was aus dem Hintergrund alles mit beeinflusste. Fragen der Ernährung, der Getränke, der Wege, des Sports ordneten sich dieser Hitze unter. Es machte wenig Sinn in der Mittagshitze zu joggen oder einen schweren Eintopf zu essen.

Ebenso ist es mit den Mondknoten und auch mit den Platzierungen der langsameren Planeten wie zum Beispiel dem Wechsel von Uranus in den Stier oder seine Rückläufigkeit, die ihn bis März 2019 noch einmal in den Widder zurückgebracht hat. Es handelt sich sozusagen um das allgemeine Klima. Und da es sich um Harmonien handelt, ordnet sich die Stellung der Mondknotenachse wie auch alle anderen größeren Wechsel und Aspekte in  die anderen Deutungen ein. Gestaltet die Themen der Zeit mit. Aber das führt hier zu weit und gehört zum Jahresausblick für 2019 und 20.

Entwicklung und Balance

Die Mondknotenachse ist eine Achse. Beide Pole hängen miteinander zusammen. Auch wenn der obere das Ziel ist, das „erstrebenswerte“, ist es  nicht so, dass wir den unteren Mondknoten hinter uns lassen sollen, um nun mit vollem Tempo auf den oberen zuzulaufen.

Gewohnheiten und neue Verhaltensweisen

Der untere Mondknoten, auch Drachenschwanz genannt, beschreibt das, was wir gelernt haben, was wir kennen, was wir ritualisiert haben. Darauf greifen wir zurück, wie im Reflex. Dort fühlen wir uns sicher.

Der obere Mondknoten hingegen, der Drachenkopf, ist etwas, was wir entwickeln und lernen wollen. Was wir noch nicht kennen, wo wir noch nicht wissen, wie es geht. Wenn wir es lernen wollen, dann müssen wir uns darauf ausrichten, es bewußt ins Leben integrieren und Zeit und Energie dafür aufbringen.Wenn wir mit Begeisterung und Lernfreude an das Thema gehen, dann fällt es uns leichter. Aber gleichzeitig, das kennen wir alle, ziehen Gewohnheiten uns gerne wieder zurück.

Eine Gegenüberstellung der Themen

Krebs

Mütterlichkeit, Kind, Mutter, Kümmern, emotional bis hin zu launisch, von den Emotionen abhängig, nach dem Mond gehen, die reife Frau, Schwangerschaft, Zeit der Reife im Sommer (Sommersonnenwende),  Fülle, seelische Reife, gedeihen lassen, Verdauung, Magen, die Innenwelt, u.a. Familie, Herkunft

Emotionale Erfüllung, familiäre Verbindungen, Emotionen lösen Handlung aus und Handlung ist vom Gefühl abhängig

Der Waldsee in dem sich Bäume spiegeln
Waldsee = Krebs

Steinbock

Karriere, Beruf, Ansehen, Stellung in der Gesellschaft, Position, (harte) Arbeit, hohe Ansprüche, Disziplin, jeden Tag einen Schritt – egal, wie die Gefühlslage ist, Ergebnis, Notwendigkeiten, Kargheit, Knochen und Zähne, Wintersonnnenwende, Zeit des wenigen Lichts, die Außenwelt, das dort selbst errreichte

Gesellschaftliche/ berufliche Erfüllung in der Außenwelt, Positon, diszipliniertes Handeln, um Ziele zu erreichen

Matterhorn mit Wiese im Vordergrund
Berg steht für Steinbock

Sie erkennen die Gegensätze, das, was wie entweder oder aussieht, soll jetzt zu einem sowohl als auch werden. Daran wollen wir die nächsten anderthalb Jahre arbeiten. Das wollen wir entwickeln.

Krebs – das Zeichen des Mondes

Jetzt steht an, emotionaler zu werden. Was meine ich damit? Emotionaler im Sinne von Berührbarkeit, im Sinne von Kümmern, von Mütterlichkeit oder Väterlichkeit, von Abhängkeit, mehr auf andere Menschen, auf Familie oder Wahlfamilie ausgerichtet. Auch zuzulassen, dass meine Stimmung heute vielleicht nicht so gut ist, ich diese oder jene Sache eher an einem anderen Tag angehen sollte.

Krabbe am Strand und Muscheln
Tierkreiszeichen Krebs

Steinbock-Qualitäten und -Gesellschaft

Weniger hingegen fokussiert zu sein (der untere Mondknoten im Steinbock) auf Karriere, auf Arbeit, auf Struktur und Härte. Dass die Struktur, die Leistung, die Disziplin wichtige Leitlinien sind in unserem Leben, haben viele ältere Menschen bereits mit der Erziehung mitbekommen. Sparsamkeit, und die Einhaltung von Pflichten kommen dazu. Die Tradition und „wie es schon immer gemacht wurde“ sind wichtige Bausteine dieser Philosophie.  Steinbock ist ein disziplinierter Arbeiter, der auch verkatert konzentriert am Schreibtisch sitzt. Denn Disziplin und Regeln gehen über alles. Ich übertreibe jetzt etwas, aber Sie verstehen vielleicht, was ich meine.

Steinbock und Saturn sorgen für die Struktur einer Gesellschaft

Das, was funktioniert, worauf die Menschen sich geeinigt haben, wird sozusagen in Beton gegossen, in Gesetze, so dass es Jahrhunderte überdauern kann. Dass die Gesellschaft, das Leben, das tägliche Miteinander sich auf diese Strukturen verlassen kann. Das wir etwas haben, worauf wir buchstäblich bauen können. Das ist der Job von Saturn und die Aufgabe von Steinbock im Tierkreis. Das Konzentrat von Leben, von Regeln, von Gewohnheiten, wie Kohle, die durch viel Druck zum Diamanten wird.

Unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen auf diesen Werten und Eigenschaften aufgebaut. Nur der, der schon jahrzehntelang Erfahrungen vorweisen kann, wird weiter befördert, kann jetzt endlich dies oder jenes sein. Und wir haben es immer schon so gehandhabt. Und: Arbeit ist das halbe Leben. Disziplin, Pünktlichkeit, Genauigkeit.

Allerdings geht es um das sinn- und liebevolle Ausfüllen und Ausführen dieser Disziplin, nicht nur, weil es gut oder besser ist, sondern aus einer inneren Einsicht heraus, so wie sich jemand jeden Tag auf das Meditationskissen setzt. Wenn diese Verbindung fehlt, dann werden die Worte und die Arbeit, dieses Verhalten, zu leeren Phrasen und dann kommt das Gefühl auf, es mit seelenlosen Anforderungen zu tun zu haben. „Momo“ von Michael Ende und die grauen Männer fällt mir da sofort wieder ein.

zwei Hände mit Eheringen und zwei Rosen
Zeremonien müssen mit Inhalt gefüllt werden

Wenn das Kümmern und Sorgen mit Disziplin verbunden wird

Da ist zum Beispiel die Idee, ich muss mir etwas Gutes tun – was ja eigentlich ein Krebs-Anliegen ist – mich besonders gut um mich kümmern. Und genau dieses „gut für mich sorgen“ wird dann oft zu einem weiteren Arbeitsprogramm, durchgezogen mit Disziplin und Drill und mit einer App kontrolliert. Da guckt Saturn und Steinbock aus jeder Ecke heraus. Anstatt liebevoll auf mich zu hören, meinen Emotionen, meiner inneren Verfassung zu folgen. Das wäre in dem Fall die Krebs-Seite.

Steinbock ist auf Dauer ausgelegt

Deshalb gehe ich so ausführlich auf die Steinbock-Seite ein. Denn unseren Blick auf die gegenüberliegende Seite zu richten, weg von der harten Disziplin, die wir in den Knochen stecken haben, von der rationalen, der sachlichen Ebene hin zu einer emotionalen Seite, die sich kümmert, vielleicht sogar launisch ist, die das Wohlergehen der Menschen eher im Blick hat als die Pünktlichkeit, ist eine Herausforderung.

Was ich die letzten Wochen beobachtet habe: eine Sicht, die die Natur und deren Bedürfnisse im Blick hat, das ist eine neue Entwicklung. Nicht so sehr die angstmachenden Bilder des Klimawandels meine ich, sondern die Idee, dass Natur Bedürfnisse und Bedarf an etwas hat. Dass da Forderungen stehen könnten.

Die Krebs-Sicht, die da als Korrektiv auf der gegenüberliegenden Seite der allseits geschätzten gesellschaftlichen (Saturn/ Steinbock-)Werte stehen, werden oft abgewertet. So wird alles, was als Care-Arbeit bezeichnet wird, Pflege, Haushalt, Kindererziehung, nicht hoch geschätzt und meistens nicht gut bezahlt.

zwei Hände, eine alt, eine jung, die einander halten
Pflege und Haushalt werden oft nicht gewürdigt

Mittlerweile werden diese Werte in Form von Achtsamkeit, von Wellness und Mitgefühl, wieder in das Bewußtsein geholt,wir denken vermehrt darüber nach.

Wenn es auch oft im Bereich „wie kann ich fit bleiben, wie den Burn-out vermeiden“ bleibt und den oben genannten Gefahren eines saturnalen Fitnessprogramms ausgeliefert ist.

Warum gehe ich so viel auf den Steinbock ein? 

Weil wir vor großen Umbrüchen stehen durch Planeten, die zur Zeit den  Steinbock durchlaufen. Und damit rückt der untere Mondknoten im Steinbock verstärkt in den Fokus. Pluto hält sich dort seit 2008 auf, Saturn ist seit letzten Dezember ebenfalls im Steinbock, was in einer großen Konjunktion mit Pluto im Januar 2020 ihren Höhepunkt finden wird. Darauf gehe ich ausführlich noch in den nächsten Zeit ein, was das alles bedeutet. Darin ordnet sich auch der Wechsel der Mondknotenachse ein, weshalb ich das jetzt schon etwas ausführlicher in den Fokus nehme.

Fotos

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13 Kommentare zu „Mondknoten im Krebs“

  1. Hallo Irene, ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert…Zufälle gibt es ja nicht;-) Mein Weg hierher war eine Recherche bzgl des 5./6. Januars, der Steinbock, wo in meinem Horoskop habe ich einen Steinbockaspekt, Mondknoten-Steinbock-5.Haus ist das bei mir. Verstehe ich das richtig, dass diese Krebs-Steinbock-Achse…sehr bedeutend für mich ist?

    Ich finde es erstaunlich ehrlich gesagt, dass ich dieses Weihnachten Papiersterne an denen ich unten eine Feder befestigt habe verschenkt habe..mit den Worten:ich wünsche Dir ein federleichtes 2019.
    Ich habe auch den Beitrag zu den Rauhnächten gelesen und fand ihn sehr schön.

    Vielen Dank, dass ich hier lesen, sinnieren und stöbern kann:-)

    Alles liebe zum Jahreswechsel und ich wünsche ein federleichtes Jahr 2019:-)

    Tanja

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    1. Liebe Tanja,

      dann wünsche ich dir erst einmal ein federleichtes Neues Jahr.;)

      Ja, damit ist die Achse Steinbock und Krebs wichtig für dich. Dabei ist die Frage, ob der obere oder der untere Mondknoten im Steinbock steht. Das führt hier etwas zu weit, denn es spielen noch der Saturn, sowie andere Planeten, die einen Aspekt zu den Mondknoten bilden, eine Rolle. Vereinfacht gesagt.

      Danke für deine Rückmeldung!
      Und über 2019 werde ich noch einen Überblick schreiben.

      Herzliche Grüße
      Irene

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  2. Klingt wie Licht und Schatten, liebe Irene – unbewusstes Drängen will im Licht erlöst werden. Die (harten, unbeugsam klingenden) Qualitäten des Steinbock wollen ins gefühlvolle(re), anteilnehmende, transformiert werden und dabei dennoch verbindlich bleiben. Hab ich das richtig verstanden? Was ist mit Menschen die im Horoskop den Mondknoten in den Zeichen haben – oder geht die Frage hier zu weit? Ps. Ich frage nicht aus persönlicher Betroffenheit, dennoch das hat das große Schauspiel ja immer auch Auswirkungen auf Entscheidungen im persönlichen Lebensverlauf (?)

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    1. Liebe Susanne, danke für die interessanten Fragen! Ich werde versuchen, sie hier in Kürze zu beantworten.
      – Menschen, deren Mondknoten in Krebs stehen, werden an Ihre Ziele, was sie entwickeln möchten, erinnert. Es ist Zeit für diese Personen, sich über Erreichtes klar zu werden und über Ihre Richtung. Außerdem können sie gerade jetzt die Themen, mit denen sie verbunden sind, gesellschaftlich erleben, ihre Position dazu finden.
      – Ich antworte mal mit einem klaren „jein“. Wir brauchen beide Seiten, die Klarheit und Disziplin, die sinnvoll gesetzte Grenze einer Person gegenüber, die unsere Grenzen überschreitet, den Willen, in der Welt etwas zu erreichen. Auf der anderen Seite benötigen wir ein fürsorgliche Haltung uns selbst gegenüber, anderen gegenüber, eine gute Verbindung zu unseren Gefühlen, zu den Mitmenschen, Kindern, der Natur. Es geht in diesem Fall weniger um Transformation, sondern mehr um ein Gleichgewicht, eine Balance dieser beiden Seiten. Und sehen, was und wieviel in jeder Situation nötig ist. Denn ein Kind, was hinfällt und heult, weil etwas wehtut, braucht eher die liebevolle Umarmung und Trost – während ein Schreiausbruch eine klare Grenze erfordert. Und es gilt auch, den eigenen harten Seiten Mitgefühl entgegen zu bringen, anstatt sie zu verdammen und aus dem Leben zu verbannen. Ich hoffe, das beantwortet deine Fragen ein wenig.

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  3. Vielen Dank Irene für die den Alltag begleitenden Erklärungen, die das selbst Erlebte immer wieder in einen anderen oder besser: in einen runderen Blick stellen, das alles miteinander Verwobene bewusster spürbar werden lassen. Das erlebe ich als Unterstützung für einen inneren Reifeprozeß der Wahrnehmung.
    Dir eine gute Zeit durch die Wintersonnenwende und Rauhnächte!

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Ich freue mich über Rückmeldungen, Fragen, Diskussionen;)

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