Vom Umgang mit dem Schmerzkörper (Jupiter Skorpion 3)

Eine Übersicht über das Thema finden Sie in den zwei vorangegangen Beiträgen: hier und hier. Eine excellente Zusammenfassung, was der Schmerzkörper ist, hat Norbert Giesow bereits 2012 erstellt.

Heute geht es um den Schmerzkörper und Möglichkeiten, damit umzugehen, um die Chancen (Jupiter) zur Transformation (Skorpion) zu nutzen.

Als Astrologin sehe ich die Chancen, die in der jetzigen Konstellation liegen und ich sehe, dass in den letzten Jahren, insbesondere seit Neptun vor ein paar Jahren in die Fische gegangen ist (ein Wasserzeichen, wie der Skorpion, und damit ein Zeichen, wo es um Gefühle geht), dass es in unserer Gesellschaft sehr viel emotionaler geworden ist. Der verlinkte Artikel zeigt gut, wie das Thema Emotionen mehr in den Vordergrund rückt. Das heißt, wir kommen mit „reiß dich zusammen, dann geht das auch“ oder mit „nun lass uns doch mal vernünftig darüber reden“ (und eine rationale Lösung finden), oft nicht weiter.

Der Schwerpunkt liegt nicht länger auf rationalen Lösungen, die scheinbar alle Beteiligten zufrieden stellen müssten, sondern auf der Lektion, den Umgang mit Emotionen zu üben.

Ich sage bewusst üben, denn wir kommen aus einer Welt, in der Ratio und Vernunft und Logik auf der einen Seite, und Disziplin und Kontrolle auf der anderen Seite eine große Rolle gespielt haben. In der Weltsicht, in der Erziehung, in den Formen des gesellschaftlichen Umgangs.

Chakras Farben
Chakras und die Lage im Körper Bild: Pixabay.com

Mit dem Wassermann-Zeitalter (und dem Löwen als Zeichen für die einzelne Person) geht es um die Entwicklung des Herz-Chakras (grün), um die Selbstliebe, um die Liebe zu dem, was ist. Im Gegensatz zum Fische-Zeitalter (mit Jungfrau als gegenüber), was sich mit dem Solar Plexus-Chakra (gelb) beschäftigt hat. Und neben den oben genannten Dingen steht der Solar-Plexus für „das bin ich und da bist du“, für Einteilungen, rationale, aber auch für Wut und Grenzen setzen. Die Idee, dass alles mit allem verbunden ist, gab es zwar, aber es war eben eher eine rationale Idee, die sich in Form von Amtskirchen (und geistiger Enge) manifestiert hat.

Das ist der Grund, warum ich hier über den Schmerzkörper blogge, weil dort so viel an alten Emotionen verstaut ist, die vorher nicht im Vordergrund stehen durften und mit denen wir uns gesellschaftlich eigentlich erst seit den späten 60ger Jahre anfreunden konnten. (Dazu werde ich astrologisch in der nächsten Zeit auch mehr schreiben und zuordnen.)

Jetzt steht aber die Emotionalität im Vordergrund, dass wir nicht mehr wegsehen können.

Solar-Plexus Chakra - Fische-Zeitalter Bild: pixabay.com
Solar-Plexus Chakra – Fische-Zeitalter
Bild: pixabay.com

Ich kann Ihnen hier nur erste Anregungen geben, wenn Sie sich weitergehend damit beschäftigen möchten, habe ich am Ende des Artikels zu weiteren Ressourcen verlinkt.

Komme ich also zum Thema:

Erkennen, wenn der Schmerzkörper aktiv ist

Das ist der erste Schritt. Dazu fällt mir spontan von Paul Watzlawik die Geschichte vom Mann mit dem Hammer ein aus seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“. Ich meine, schon der Titel ist ein Hinweis auf eine Anleitung, wie man den Schmerzkörper aktiviert. Schlicht, indem man sich in Gedankenkreiseleien verfängt, die durchweg negativ sind.

Der Mann in dieser Geschichte braucht einen Hammer, hat keinen und fängt an, darüber nachzudenken, sich diesen vom Nachbarn auszuleihen. Führt Selbstgespräche, die ihn immer tiefer in seinen Ärger bringen und geht am Ende hin, klopft beim besagten Nachbarn an die Tür und schreit ihn an: „Ich brauche deinen Hammer nicht!“ (aus dem Gedächtnis zusammengefasst)

Eine andere Variante: Ihre beste Freundin hat Liebeskummer, sie treffen sich auf ein Glas Wein, sie heult sich bei Ihnen aus und erzählt Ihren Kummer, erzählt von Lügen und Halbwahrheiten und nicht verstanden werden. Schon bei manchen Sätzen von ihr fangen Sie an, sich zu fragen, ob mit Ihrer eigenen Beziehung alles stimmt. Es grummelt im Bauch. Und auf dem Nachhauseweg haben Sie ein flaues Gefühl und denken, ich muss das mal ansprechen. Zu Hause angekommen, haben Sie nichts besseres zu tun als eine unglücklich formulierte Frage zu stellen an das geliebte Wesen. Diese wird beantwortet – und Sie reagieren auf die Antwort, fragen sich, ob das wahr ist, zweifeln und misstrauen. Sie wissen sicherlich, wo das endet. Und der Schmerzkörper hat seinen Auftritt.

Die dritte Möglichkeit: eigentlich ging es Ihnen die letzten Tage gut. Sie waren ausgeglichen, produktiv und haben wirklich was geschafft. Aber irgendwas ist heute anders. Sie kommen nicht aus dem Quark, sind müde, gereizt, wissen nicht, was los ist. Irgendwann merken Sie, Ihre Zweifel, Ihre Ängste sind wieder da. Ganz leise zwar, aber sie rumoren im Hintergrund, langsam schiebt sich der eine oder andere zweifelnde, nörgelnde und perfektionistische Gedanke in den Vordergrund. Ob das alles Sinn macht, fragen Sie sich. Ob das jemals fertig wird? Sie machen das, was Sie nicht mehr wollten, Serien gucken, online Spiele spielen, zuviel essen, rauchen, was auch immer Ihr Programm ist, wenn es Ihnen so geht. Und drehen sich tiefer in diese Gedankenspirale hinein. Am Ende brauchen Sie drei Tage, bis der Anfall (des Schmerzkörpers) vorbei ist.

Die vierte Variante: Sie verfolgen Nachrichten, lesen von schlimmen Dingen, die in der Welt passieren, und von Ängsten der Menschen. Sie lesen dabei auch auf Seiten, die erklären, dass alles Lug und Trug ist, dass man niemandem mehr glauben kann und die sehr viel Wut und Ärger verbreiten. Nicht, dass Wut und Ärger nicht auch berechtigt wären. Sie steigen auf die Emotion ein, den Ärger (den haben Sie schließlich auch, vorzugsweise im Schmerzkörper verstaut), die Wut. Und diese Gemengelage führt dazu, dass Sie bei der nächsten Gelegenheit, sagen wir, Sie werden im Bus angerempelt, sehr viel wütender und ärgerlicher reagieren als Sie dies sonst tun. Der Schmerzkörper ist wach und sucht nach Menschen, mit denen er gemeinsam agieren kann.

Tolle beschreibt, dass der Schmerzkörper auch schon aus einer untergründigen Gereiztheit, Ärger, Nervosität und Angst bestehen kann.

Er schleicht sich von hinten an (wie im dritten Beispiel), wird von ähnlicher Frequenz ausgelöst (siehe Variante zwei – Liebeskummer – und vier – negative Botschaften und Energie) oder von einer Gelegenheit wie in der Geschichte vom Mann mit dem Hammer, der etwas braucht, und nicht fragen mag.

Weiterhin geht er davon aus, wenn er länger inaktiv war, dass er irgendwann aufwacht und hungrig ist. Die Gedankenkreiseleien fangen wieder an, wir fallen wieder in alte Muster zurück und drehen uns im Kreis. Da er aus unseren alten unverarbeiteten negativen Gefühlen besteht, hat er ein Reservoir, worauf er zurückgreifen kann.

Und wie gehe ich mit dem Schmerzkörper um?

Der erste Schritt braucht Achtsamkeit, sich selbst beobachten, die eigenen Gefühle beobachten. Wenn Sie ihn erwischen, dann ist das schon ein großer Schritt. Und bitte, haben Sie nicht die Erwartung, nur weil Sie es erkennen, dass Sie damit schon raus sein müssten.

Diese Erwartung, dieser Anspruch, ist ein weiterer Teil des Schmerzkörpers, der Sie davon abhält, auszusteigen aus der Kreiselei. Er nutzt Ihr Gefühl von überwältigt sein, um Sie davon abzuhalten, über einen Ausstieg aus der Qual nachzudenken.

Also, loben Sie sich, wenn Sie es erkennen.

Der zweite Schritt besteht darin, einen Millimeter Distanz zwischen sich selbst und den Schmerzkörper zu bringen. Letztlich zu erkennen, dass diese Aktionen nicht wirklich Sie selbst sind. Es zu fühlen, indem Sie sich bewusst machen, wo und wie Sie gerade sind. Sie sitzen, spüren Sie Ihren Körper, ihre Füsse auf dem Boden, den Atem. Atmen Sie ein und aus, konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper. Verbinden Sie sich mit ihm.

Mit dem Atem und/ oder dem Körper verbinden

Wenn Sie mit dem Körper verbunden sind, sich zum Beispiel zu fragen, was für ein Problem Sie jetzt gerade in diesem Moment haben. Sie sitzen, Sie atmen, sie leben. Die Temperatur ist angenehm, nichts stört sie. Nur jetzt, für diesen Moment. Und da ist der Schmerzkörper. Er ist da, er ist aktiv, aber Sie sitzen im Sessel und atmen. Und akzeptieren, dass der Schmerzkörper aktiv ist. Sie versuchen nicht, ihn loszuwerden. Sie lassen ihn einfach da sein. Sie nehmen die Situation an, so wie sie gerade ist. Vielleicht gelingt es Ihnen dieses Mal nicht, vielleicht das nächste Mal nur für einen kleinen Augenblick, aber jeder Moment ist ein Fortschritt.

In dem Moment, wo Sie aufhören, sich zu wehren, aufhören zu kämpfen und Widerstand zu leisten (was den Schmerzkörper ungemein stärkt), und es akzeptieren, wird diese kleine Millimeter breite Lücke von selbst auftauchen. Vielleicht nicht beim ersten, zweiten oder dritten Mal, aber sie wird auftauchen.

Denn wenn Sie Emotionen mit Widerstand, mit „ich will mich nicht so fühlen, ich will nicht verletzt sein“ begegnen, werden Sie umso stärker.

Herz-Chakra - Wassermann-Zeitalter Bild: pixabay.com
Herz-Chakra – Wassermann-Zeitalter
Bild: pixabay.com

Und ebenso der Schmerzkörper. Alles, was Sie nicht wollen, wogegen Sie anlaufen.

Es ist hilfreich, dieses im Körper zu sein, im Jetzt zu sein, sich auf den Atem zu konzentrieren, immer mal wieder im Alltag zu üben. Auf dem Weg zur Arbeit, wenn Sie eine Kaffeepause machen, wenn Sie gerade dran denken.

Der Körper und der Atem sind die Verbindung zu dem, was jetzt ist. Zu Ihnen selbst. Und durch diese Verbindung werden Sie von – größtenteils alten – Gefühlen (denn das ist der Schmerzkörper) nicht mehr einfach hinweggeschwemmt. Es hilft Ihnen auch, in emotional aufgeladenen Situationen bei sich zu bleiben. Sich zu fragen, wo bin ich jetzt?

Eine weitere Möglichkeit, wenn Sie Menschen im Umkreis haben, die sich ebenfalls damit befassen, sprechen Sie drüber, nicht so ernst, machen Sie Witze darüber, lachen Sie, und ziehen sich gegenseitig damit auf. Lachen, Leichtigkeit, Humor und Liebe helfen bei der Stärkung des eigenen Seins. Auch wenn es uns manchmal schwer fallen mag.

Mehr Ressourcen zum Thema

Wer mehr dazu lesen möchte oder vertiefende Informationen sucht: Eckhard Tolle ist einer derjenigen, die einen Weg aufgezeigt haben. Von ihm empfehle ich besonders das Buch „Eine neue Erde“. Eine andere Möglichkeit ist Byron Katie mit „The Work“. Sie finden im Internet viele Ressourcen von ihr, ausgehend von der Website, wo sie viele Sachen kostenlos zum Download zur Verfügung stellt. Weiterhin ist You Tube eine gute Quelle, um von diesen beiden mehr zu sehen.

 

2 Kommentare zu „Vom Umgang mit dem Schmerzkörper (Jupiter Skorpion 3)“

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